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Vorerst mein letzter Gästebucheintrag - Bin im nächsten Jahr wieder dort
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 Vorerst mein letzter Gästebucheintrag - Bin im nächsten Jahr wieder dort
Hallo Ihr Lieben,
bin wieder zu Hause und es ist ein komisches Gefühl, wieder "von draußen" nach Afrika zu schauen. Und auf einmal weiß ich wieder, wie es sich anfühlt,Urlaubspläne zu schmieden. Mit dem einen Unterschied: ich weiss jetzt, was mich in der Capregion und im Big6 erwartet und welches für Touristen wie mich die beste Reisezeit ist.

Ich hatte Glück, denn ab dem 6. Oktober schien die Sonne, die sehr intensiv ist. Der Himmel war, bis auf wenige Ausnahmen, blau. Nach Sonnenuntergang war es in den ersten Tagen noch recht kühl, wenig später konnten wir abends draußen sitzen. Ein Klima wie im deutschen Sommer halt. Der South Easter macht schon mal einen warmen Pulli nötig, legt sich aber schnell wieder. In dieser Jahreszeit waren die Strände leer, keine Warteschlangen am Tafelberg, im Restaurant war keine Reservierung nötig.

Als ich Ende Oktober fuhr, begann es warm zu werden, mittags auf dem Markt hatte ich Sehnsucht nach einem leichten Wind, der die Temperaturen angenehm macht. November ist, denke ich, ein guter sommerlicher Monat, im Dezember und Januar ist Hochsaison - keine Reisezeit für mich. Ich fliege erst wieder im eitraum Mitte Februar bis Mitte April, um den afrikanischen Spätsommer am Cap zu erleben.

Ab Mai beginnt die Nachsaison, die den feuchten aber frostfreien Winter einläutet. In drei Wochen habe ich morgens zwei mal erfahren, dass es geregnet hatte, tagsüber war es durchgehend trocken.

Obwohl ich wieder zu Hause bin, ist ein besonderes und wunderbares Gefühl, das sich in Afrika eingestellt hat, erhalten geblieben. Ich frage mich, wie und wann es erstmals da war. Und das, obwohl die Blätter hier bunt geworden sind und mit dem Herbstwind über die Strasse wirbeln. Und das, obwohl die ersten Arbeitstage hinter mir liegen und die Advents- und Weihnachtszeit vor mir liegt. Ich glaube, dieses wunderbare Gefühl von innerer Weite, in der sich das Herz öffnet und die zu spürende Nähe in der gleichzeitig verzaubernden Natur entstand an meinen Ankunftstag auf der Sonnenterrasse auf den Appartments.

Meinen ersten Ausblick auf das Cap am frühen Morgen werde ich nie vergessen! Der weite Blick über die mächtigen Ozeane und auf die majestätischen Berge im Licht der gerade aufgegangenen Sonne und die Nähe, in der man nachts meint, die Sterne pflücken zu können, berührt menschliche Sehnsüchte: den Wunsch nach Freiheit und Weite und den gleichzeitigen Wunsch nach Nähe und Anbindung. Und dieses Gefühl hält heute noch an, obwohl wieder unendlich viele Meilen dazwischen liegen.

Dieses Gefühl kenne ich von meinen Reisen nach Indien nicht, nur in Nepal im Angesicht des Himalaya habe ich es kurzfristig erlebt. Die Sehnsucht nach Afrika wird bleiben. Die Skeptiker unter Euch werden das für romantische Schwärmerei halten und warnen vor den Gefahren, die den Touristen erwarten.

Betrug, Diebstahl und Kriminalität. Ja, es stimmt, auch das gibt es. Aber mir sind weder Betrug noch Diebtstahl noch Kriminaltität begegnet, denn in Afrika wohnen nicht bösere Menschen als in anderen Ländern. Dort gibt es eine sehr große Schere zwischen arm und reich. Das weiß ich, wenn ich in ein Land fahre, in dem die Town-ships immer größer werden, weil sich immer mehr Flüchtlinge aus dem Hinterland dort einfinden und potentiell den ansässigen Town-ship- Bewohnern die Arbeit wegnehmen. Also weiss ich auch, dass es Regeln gibt, die ich einhalten sollte, um nicht diejenige zu werden, die in Versuchung geführt hat. Ich bin immer mit Einbruch der Dunkelheit wieder an meinem Guesthouse, Big6, gewesen.

In jedem Ort oder Stadt gibt es Ecken, da geht man abends einfach nicht hin. In Frankfurt nicht ins Bahnfhofsviertel, Hamburg nicht in die Sternschanze, Berlin nicht nach Kreuzberg und und und....Also bin ich auch nicht auf eigene Faust in ein Township gefahren.

Die Leute sind hier unheimlich freundlich, aufmerksam und hilfbereit. Ich hätte meine Handtasche im Supermarkt aus Versehen im Einkaufswagen stehen lassen
können, ohne dass sie automatisch gestohlen worden wäre. So erlebt in Somerset-West. Die schwarze Aufsicht wurde aufmerksam darauf und mit weiterem Personal war sie bemüht, die Besitzerin der Tasche, also mich, ausfindig zu machen, da ich einem Nachbarregal abgelenkt war durch die Suche nach Lebensmitteln.

Auch in Kapstadt habe ich mich sicher gefühlt und keine Angst haben müssen, ein Opfer von Kriminalität zu werden. Welchen Einfluss der Umstand hat, dass ich ohne Mißtrauen war, weiß ich nicht. Irgendwo habe ich gelesen, dass Kapstadt in den letzten Jahren die Kriminalitätsrate drastisch gesenkt hat und inzwischen als sichere Hauptstadt gilt.

Freut Euch auf das Kennenlernen des Landes, von dem ich so viel
Gutes erzählen kann!

Bis bald, Eure Gisela

schrieb Gisela aus Duesseldorf (Deutschland) am 14.11.2008